Mein erstes Praktikum

Was bei meinen Mitschülern allesamt ein freudiges und aufregendes Ereignis war, gestaltete sich bei mir recht schnell zu einer Schreckensfahrt. Man könnte auch sagen: Das Grauen meines ersten Praktikums! Und der weil hatte es noch nicht einmal begonnen. Doch im Gegensatz zu meinen lieben Mitschülern hatte ich ein ähm sagen wir mal klitzekleines Problemchen was die Wahl meines Praktikums betraf. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was für ein Praktikum ich machen sollte, verdammt! Und so schaute ich Tag ein Tag aus seelenruhig zu, wie sich einer nach dem anderen meiner Mitschüler eines der begehrten Praktika unter den Nagel riss…na toll! Täglich kam meine Lehrerin an meinen Tisch und fragte routinemäßig ob ich mich jetzt schon für ein Praktikum entschieden habe. Nein!!! Oder sehe ich etwa so aus??? Bis meine Lehrerin dann irgendwann einmal verkündete, dass meine Zeit abgelaufen war. Game over sozusagen, ich musste mich entscheiden! So griff ich also mutlos zu der Liste mit den übrig gebliebenen Praktika und hatte nicht wirklich die Hoffnung dass noch irgendwas Interessantes übrig geblieben war. Aber was war denn auch bitte interessant für mich? Wenn ich das wüsste wäre ich bereits nach der ersten Schreckensfahrt dankend ausgestiegen und hätte mir nicht noch weitere Eintrittskarten für die nächsten Runden gekauft. Ich ging die Praktika also von oben nach unten durch: Bank, nein danke! Arztpraxis, nein danke! Blumenladen, nein danke! Fotograf, nein…hmmm Fotograf. Cool… Fotograf! Waren meine Mitschüler eigentlich blind? Warum hatte denn keiner das Praktikum bei einem Fotografen gewählt? Freudig riss ich die Liste in die Höhe und wedelte nach meiner Lehrerin. Das Praktikum an sich war dann nicht wirklich der Rede wert. Ich erwischte eine Fotografin die mir erklärte, dass der Beruf vom Aussterben bedroht sei und ich unbedingt einen anderen Beruf ergreifen sollte. Dementsprechend begeistert und motiviert war dann auch ihre Art mir ihren Beruf vorzustellen. Im Großen und Ganzen also ein eher durchschnittliches Praktikum, aber das war nicht weiter schlimm.

Doch bei wem diese Geschichte über das Grauen meiner Praktikumswahl schon einen leicht säuerlichen Nachgeschmack hinterlassen hat, den bitte ich einmal kräftig den Mund auszuspülen, denn jetzt wird’s wirklich fies. Ich musste einen Beruf ergreifen. Panik, Panik und noch einmal ganz laut P-A—N-I-K!